Der Landkreistag fordert in einer heute veröffentlichten Resolution das Modellvorhaben zur „Weiterentwicklung der Thüringer Grundschule“ bis zum Ende des Schuljahres 2012/2013 zu verlängern, bis die Details der Kommunalisierung geklärt sind. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:
„Die von Bildungsminister Matschie geplante Hortkommunalisierung darf nicht einfach gegen den Willen der Beteiligten durchgesetzt werden. Auch wenn sich Land, Landkreise und Kommunen über die Finanzierungsmodalitäten irgendwann einigen sollten, kommt es doch letztlich auf die von der Basis getragene Akzeptanz der Erzieherinnen und Erzieher, der Lehrerinnen und Lehrer und der Eltern und Schülerinnen und Schüler an. Diese Akzeptanz ist so für uns bisher nicht zu erkennen. Eine versteckte Sparmaßnahme mit dem Namen ‚Kommunalisierung‘, das zeigen die bisher circa 20 000 gesammelten Unterschriften, wird von den Beteiligten klipp und klar abgelehnt. Der Widerstand des Gemeinde- und Städtebundes zeigt zudem, dass eine dauerhafte, ausreichende und nachvollziehbare Finanzierung der Horte noch in weiter Ferne liegt“, so die bündnisgrüne Bildungspolitikerin.
„Entscheidend ist für uns, dass wir nicht über „Kommunalisierung – Ja oder Nein?“ diskutieren, sondern darüber nachdenken, wie im Zuge der künftigen Ausgestaltung der Grundschulhorte die bundesweit anerkannte und vorbildhafte pädagogische Einheit von Grundschule und Hort konzeptionell und organisatorisch weiterentwickelt werden muss. Dazu braucht es dann die richtigen organisatorischen Instrumente, aber auch eine Idee davon, wo die Reise mit den Horten hingeht. Ein wirkliches inhaltliches Konzept ist bei der Landesregierung leider bisher nicht im Ansatz zu erkennen“, erläutert Rothe-Beinlich die Position der bündnisgrünen Fraktion.
„Wir brauchen sinnvolle Konzepte, wie die Weitentwicklung der Grundschulhorte zu rhythmisierten Ganztagsschulen mit pädagogisch wertvollem Angebot, attraktiven Arbeitsplätzen und chancengerechter Bildung gelingen kann. Die Frage, wie wir als Fraktion einer Kommunalisierung der Grundschulhorte gegenüberstehen, hängt vor allem davon ab, ob sich die Bedingungen im Ganztagsunterricht an den Thüringer Grundschulen substantiell verbessern oder nicht“, schließt Rothe-Beinlich.