Trotz Sonntagsreden: Kaum Perspektiven für die Thüringer LehrerInnen

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Angesichts der heutigen Ablehnung des Antrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für mehr Perspektiven für Thüringer Lehrerinnen und Lehrer, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Wir brauchen dringend attraktivere berufliche Perspektiven für Thüringer LehrerInnen. Eine vorausschauende Personalpolitik, um dem drohenden LehrerInnenmangel vorsorgend zu begegnen, ist in Thüringen nicht im Ansatz erkennbar. Es mangelt an ausreichenden Referendariatsplätzen und bei den Neueinstellungen beobachten wir die fatale Situation, dass dieses Jahr 700 LehrerInnen in den Ruhestand gehen, während nur 300 Neueinstellungen vorgenommen werden. Unser Fazit lautet: Die notwendigen Neueinstellungen werden nicht umgesetzt, der Altersdurchschnitt wird weiter steigen und eine ausgewogene Altersmischung ist in weiter Ferne, die Probleme werden nicht angepackt. Wir sind sicher, so werden wir den Herausforderungen angesichts des Rechtsanspruchs auf individuelle Förderung und der Umsetzung des gemeinsamen Unterrichts nicht gerecht“, ist Rothe-Beinlich überzeugt. „Wir werden uns nicht damit abfinden, dass in wenigen Jahren ein Drittel der Lehrkräfte in den Ruhestand treten und aus dem jetzt behaupteten LehrerInnenüberhang ein eklatanter LehrerInnenmangel entstehen wird. Wir haben mit unserem Antrag ein ehrliches Angebot gemacht, hier wirksame Änderungen zu erreichen und die große Mehrheit der Anzuhörenden haben dies durch ihre Stellungnahmen begrüßt“, so die bündnisgrüne Bildungspolitikerin. Auch die verpflichtende Einführung eines Studiengangmoduls für „Heterogenität, Inklusion und Teamarbeit“ wurde von allen Anzuhörenden begrüßt, doch die koalitionstragenden Fraktionen, erneut unterstützt durch die FDP, sehen auch hier keinerlei Handlungsbedarf. „Allerdings helfen den jungen LehramtsanwärterInnen auch keine Sonntagsreden und Krokodilstränen von Mike Mohring – diese sind nur ein besonderes Beispiel einer Diskrepanz von politischem Anspruch und tatsächlichem politischem Handeln“, schließt Rothe-Beinlich, die sich enttäuscht zeigt, dass es im Thüringer Landtag einmal mehr nicht um die Sache ging.