Weltnaturerbe Hainich zeigt Bedeutung ungenutzter Wälder

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Anlässlich des einjährigen Jubiläums des Nationalparks Hainich zur Ernennung als UNESCO Weltnaturerbe erklärt Dr. Frank Augsten, naturschutzpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen: „Der Hainich zeigt uns welchen Wert großflächig ungenutzte und naturnahe Waldgebiete haben. Die Ausweisung des Hainichs als Nationalpark hatte zunächst viele Kritiker. Heute hat sich der Nationalpark zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Der Hainich zeigt, welches touristische Potenzial Schutzgebiete für eine Region haben. Dies sollten auch einige Kritiker bei der Erweiterung anderer Schutzgebiete wie in der Rhön und im Vessertal im Blick haben.“ Die bündnisgrüne Landtagsfraktion fordert vor diesem Hintergrund die Thüringer Landesregierung auf, das Naturschutzgroßprojekt „Hohe Schrecke – Alter Wald mit Zukunft“ bei der Sicherung der Flächen stärker zu unterstützen. „Wir sehen in der Hohen Schrecke das Potenzial für eine Nachnominierung der dortigen Flächen in das Weltnaturerbe. Dazu muss jedoch zunächst eine erfolgreiche Umsetzung des Naturschutzgroßprojektes erfolgen. Die Buchenwälder auf Bundsandstein der Hohe Schrecke bilden mit ihren Lebensraumgesellschaften eine gute Ergänzung zu den Buchenwäldern des Hainichs“, sagt Augsten. In der Hohen Schrecke sind schon jetzt mehr Käferarten alter Wälder entdeckt worden als im Hainich. Diese Urwald-Reliktarten zeigen uns die Bedeutung von ungenutzten Waldökosystemen, wenn sie sich diese ohne Eingriffe des Menschen entwickeln können. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen zudem die Forderung der Umweltverbände, große zusammenhängende, naturschutzfachlich wertvolle Flächen in die Kulisse des 25 000-Hektarziels der Landesregierung einzubeziehen. „Die Thüringer Landesregierung sollte die Vorschläge in ihr Konzept für die Ausweisung von Waldflächen mit natürlicher Entwicklung einfließen lassen“, fordert der Abgeordnete abschließend.