
Anlässlich der Tagung der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) zur Grünlandbewirtschaftung am 21. Juli 2010 in Steinthalleben verweist die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf die aus ihrer Sicht immer noch bestehende Benachteiligung der Thüringer Grünlandbetriebe.
Dazu erklärt der agrar- und umweltpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Dr. Frank Augsten: „Es war ein jahrelanger harter Kampf, bis die Ungleichbehandlung der Grünlandbetriebe gegenüber den Ackerbaubetrieben aufgehoben und die von den Grünen seit langem geforderte Flächenprämie auch für das Grünland eingeführt wurde. Das kann aber nur ein erster Schritt sein. Vor dem Hintergrund der angestrebten flächendeckenden Landbewirtschaftung in Thüringen muss sich die zukünftige Unterstützung der Landwirtschaftsbetriebe danach ausrichten, wo am ehesten Betriebsaufgaben drohen. Und das sind angesichts der ruinösen Milchmengen- und -preispolitik der EU eindeutig die Milchviehbetriebe in den Grünlandgebieten.“
Die Bündnisgrünen verweisen in diesem Zusammenhang nochmals auf die Bedeutung des Grünlands für die CO2-Bindung und die Artenvielfalt sowie den hohen Stellenwert der Grünlandbetriebe für die ländlichen Regionen. Dazu Augsten: „Das Grünland ist mit seinem ausgezeichneten CO2-Bindungsvermögen klimapolitisch ausgesprochen wertvoll. Dazu muss es bewirtschaftet werden, was die bestehenden Agrarbetriebe am besten gewährleisten können. Diese Unternehmen wiederum sind in vielen Gegenden wichtige Arbeitgeber, die einen wertvollen Beitrag für den Erhalt des ländlichen Raumes leisten.“
Nachdrücklich verweist die bündnisgrüne Fraktion darauf, dass die Energieerzeugung auf dem Grünland in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird. „Unter Gesichtspunkten der Gewinnmaximierung ist der Mais als Energiepflanze für die Biogasanlage sicher unschlagbar. Aber in der Gesamtbilanz und vor allem für den Erhalt der Grünlandbetriebe muss der Einsatz von Grünschnitt für die Energiegewinnung forciert werden. Dazu müssen entsprechende Forschungsvorhaben angeschoben und schnellstmöglich in der Praxis umgesetzt werden“, schließt Augsten.