Landesregierung gefährdet Umweltbildungsprojekte

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Es ist die Zeit der 20-jährigen Jubiläen. Die Thüringer Landesregierung nutzt zahlreiche Festveranstaltungen, um auf die Bedeutung von ehrenamtlichen Engagement, Bildung, Nachhaltigkeit sowie Klima- und Naturschutz hinzuweisen. Trotz der Worte lassen die Taten jedoch oft auf sich warten. „Viele Umweltbildungsorganisationen haben immer noch keine Bescheide über ihre Projektanträge 2010 erhalten“, sagt der umweltpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Dr. Frank Augsten. „Dabei sind die Projekte im Rahmen der Richtlinie zur Förderung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und die Agenda21-Aktivitäten seit vielen Jahren eine wichtige Säule des Umwelt-, Natur- und Klimaschutzes im Freistaat. Zahlreiche Vereine und Verbände beteiligen sich an dieser wichtigen Arbeit und haben in den vergangenen Jahren die personellen und strukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen.“ Bei Rückfragen der Organisationen an das zuständige Umweltministerium wurde bisher auf die späte Verabschiedung des Thüringer Haushaltes verwiesen. „Abgesehen davon, dass dieser Fakt nicht zu Lasten der Arbeit an der Basis gehen darf, müsste ein halbes Jahr doch reichen, um den Vereinen und Verbänden die dringend benötigten Mittel auszureichen. Zumal viele der Projektanträge dem Ministerium schon seit Jahresanfang vorliegen und fachlich schon längst bewertet sein könnten“, so Augsten weiter. „Die Tatsache, dass viele der für 2010 vorgesehenen Umweltbildungsprojekte kurz vor Ablauf des Jahres nicht mehr stattfinden können, lässt vermuten, dass die Landesregierung in diesem Bereich Geld sparen will. Dazu passt auch die Ankündigung der Reduzierung der so genannten Kernnetzeinrichtungen, die in den Regionen Ost-, Mittel-, Süd- und Nordthüringen die Umweltbildungsarbeit vor Ort koordinieren.“ Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert das Umweltministerium auf, unverzüglich die Mittel für die Umweltbildung in Thüringen an die Vereine und Verbände auszureichen und von der Zerschlagung der bestehenden, erfolgreich agierenden Strukturen im Bereich Umweltbildung und Agenda21 Abstand zu nehmen.