Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert in der Diskussion um das Biosphärenreservat Rhön mehr Sachlichkeit. „Damit die Rhön auch zukünftig ihren Biosphärenreservatstatus behalten darf, brauchen wir ein klares Bekenntnis von Regional- und Landespolitikern für das Biosphärenreservat“, sagt der umweltpolitische Sprecher der bündnisgrünen Fraktion, Dr. Frank Augsten, zu den derzeitigen Diskussionen um die Ausweitung der Kern- und Pflegezonen. „Der derzeitige Dialogprozess dient dazu, gemeinsame Lösungen zu finden. Dazu muss wieder mehr Sachlichkeit in die Debatte eintreten“, sagt Augsten im Hinblick auf Äußerungen des Geisaer Oberbürgermeisters. „Statt die bisherigen Pläne, die als sogenannten Suchraum zu verstehen sind, pauschal abzulehnen, sollten Lösungen gefunden und bestehende Kommunikationsdefizite in den betroffenen Gemeinden abgebaut werden“, so der Umweltpolitiker weiter. „Wenn es alle ernst meinen mit dem Biosphärenreservat, muss die Frage des Wie und nicht des Ob im Mittelpunkt des Prozesses stehen.“ Die Landesregierung hat im Umweltausschuss des Thüringer Landtages am vergangenen Freitag klargestellt, dass die vorgeschlagene Erweiterung der Kern- und Pflegezonen nicht den Zielen eines Biosphärenreservates widerspricht, sondern notwendig ist, um dieses im Ganzen zu erhalten. Die unterbreiteten Vorschläge sind ein Suchraum, der Gestaltungsspielräume lässt. Ein Knackpunkt ist die Erweiterung der Pflegezone auf Grünlandstandorten wie beispielsweise in der Ulsteraue. „Diese Flächen sind auch weiterhin bei einer angepassten Düngung landwirtschaftlich nutzbar. Es gäbe keine weiteren Nutzungseinschränkungen über das bestehende Maß hinaus“, unterstreicht Augsten und verweist darauf, Gesprächsangebote für individuelle Lösungen zu nutzen. Das Biosphärenreservat ist ein Erfolgsmodell für die nachhaltige Entwicklung der Region. „Der jetzige Diskussionsprozess ist im Sinne des UNESCO-Verständnisses, die Bevölkerung rechtzeitig in den Erweiterungsprozess einzubinden. Diese Chance sollte die Region konstruktiv nutzen“, betont Augsten abschließend.