Hochwasserschutz: Den Flüssen mehr Raum geben

(c) Bündnis 90 / Die Grünen

Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert ein Umdenken beim Hochwasserschutz in Thüringen.

„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns das Wasser wieder bis zu den Knien steht“, warnt der Umweltpoltische Sprecher Dr. Frank Augsten. Die im Zuge des Klimawandels zunehmenden Starkniederschläge werden die Hochwassergefahr auch im Freistaat erhöhen. „Gleichzeitig führt verfehlte Politik dazu, dass immer mehr Flächen versiegelt, Flüsse eingezwängt und begradigt werden“, kritisiert der Abgeordnete. Die Folgen müssten die Menschen in Überschwemmungsgebieten oft ohne große Vorwarnung ausbaden. „Vor diesem Hintergrund brauchen wir eine Strategie, mit der die Hochwasserscheitel in der Fläche abgesenkt werden.“

Der technische Hochwasserschutz greift aus Sicht des bündnisgrünen Abgeordneten oft zu kurz und verschlingt enorme Summen an Steuergeldern. „Für einen effektiven Schutz müssen auch Wasserkreisläufe wiederhergestellt und natürliche Überflutungsräume zurückgewonnen werden“, betont Augsten. „Großflächige Überschwemmungszonen können die Risiken für bebaute und bewohnte Gebiete deutlich mindern.“ Solche Flächen könnten durch die Förderung des Auenschutzes und die Umwandlung von Ackerflächen in Grünland geschaffen werden.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern, dass sich Thüringen, das derzeit den Vorsitz in der Flussgebietsgemeinschaft Elbe inne hat, für den Stopp des Ausbaus der Elbe und gegen den Bau des Saalekanals in Sachsen-Anhalt einsetzt. „Ansonsten wird ein klares Zeichen gegen falsche Prioritätensetzung und Geldverschwendung vertan“, schließt Augsten.