Energieholznutzung nicht auf landwirtschaftlich nutzbarer Fläche

Bild zur Pressemitteilung

Am 20.05.2010 findet in Dornburg die Fachtagung „Kurzumtriebsplantagen und Agroforst im ländlichen Raum“ statt. Neben rechtlichen und technologischen Fragen geht es vor allem um die Würdigung des Holzes als erneuerbarer Energieträger.
Dazu erklärt der agrar- und umweltpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Dr. Frank Augsten: „Die Bedeutung von Holz als alternative und vor allem erneuerbare Energiequelle ist unbestritten und ein wichtiger Bestandteil in einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Energiemix. Ebenso ist die in Thüringen gesetzlich fixierte Vermehrung der Waldfläche ein wichtiger Schritt in Richtung Biotopvernetzung. Beides – Waldvermehrung und Energieholznutzung – darf jedoch nicht zu Lasten landwirtschaftlich nutzbarer Fläche geschehen. Den Thüringer Landwirtschaftbetrieben gehen jeden Tag mehrere Hektar fruchtbaren Ackerlandes verloren – Land, das uns in Zukunft für die Nahrungsmittelproduktion fehlen wird.“

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßen die eindeutige Positionierung aller wichtigen Akteure in Thüringen für die Kaskadennutzung. Dazu Augsten: „Das Verbrennen von Holz setzt CO2 und Feinstäube frei. Das ist allemal besser als die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas, aber angesichts der Potentiale von Windkraft und Sonne jedoch nur die zweitbeste Lösung. Holz ist ein hervorragender Baustoff, der über viele Jahre CO2 speichert. Ebenso fachlich fraglich ist das vollkommene Ausräumen des Waldes – für die Humusbildung und -erhaltung ist das Verbleiben eines Restholzbestandteils notwendig.“

 
Augsten verweist nochmals auf die beträchtlichen Potentiale von landwirtschaftlichen Ackerkulturen für die Energieerzeugung. „Die Biomasseproduktion ist als unmittelbarer Nahrungsmittelkonkurrent in Verruf geraten. Wenn es uns gelingt, alternative Energieerzeugung vom Acker und Grünland mit agrotechnischen Vorteilen zu verbinden, hat sich diese Diskussion erledigt. Bodenverbessernde und stickstoffsammelnde Kulturen wie zum Beispiel Leguminosen, Saflor und Hanf in einer bodenerhaltenden Fruchtfolge sollten deshalb in Zukunft stärker in die Biomasse- und Energieerzeugung einbezogen werden.“