Nach monatelangen Personalquerelen: Höchste Zeit für Kulturpolitik

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Nachdem Thüringens Kulturpolitik in den letzten Monaten maximal wegen der Personalquerelen rund um die Stiftungsbesetzung Schlagzeilen machte, hofft die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nunmehr auf eine Rückkehr zur Sacharbeit. „Wir wünschen dem neuen und alten Stiftungspräsidenten Herrn Hellmut Seemann selbstverständlich viel Erfolg bei seiner weiteren Tätigkeit und bieten hier gern einen offenen Dialog an“, so Astrid Rothe-Beinlich, kulturpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion. „Wir hoffen allerdings, dass mit der erneuten Besetzung mit Herrn Seemann auch eine neue Kultur der Zusammenarbeit Einzug hält. Aus unserer Sicht gilt es nun, zunächst ehrlich Bilanz über die bisherige Arbeit der Stiftung zu ziehen und zugleich eine transparente Aufgabenkritik der Stiftung vorzunehmen. Unser Wunsch ist, dass Kultur - auch Dank der Stiftung - wieder den Stellenwert einnehmen kann, der ihr eigentlich im Land der Dichter und Denker gebühren sollte“, so Rothe-Beinlich weiter. Die Kulturschaffenden im Land sind – trotz Kulturratsgründung – derzeit ausgesprochen verunsichert. Hintergrund sind die immer noch ausstehenden Finanzierungsvorschläge für Theater und Orchester nach 2012. „Nachdem Minister Matschie zunächst angekündigt hatte, dass die Vorstellungen dazu im Frühjahr 2011 mit den Betroffenen beraten werden, wurde dies nunmehr auf den Sommer verschoben. Hier setzt sich die Ankündigungspolitik des Ministers fort, konkrete Zusagen und Einbindung finden jedoch nicht statt“, kritisiert Rothe-Beinlich. „Es reicht nicht, ab und zu das Bild von der Kultur als Hefe im Teig der Gesellschaft hochzuhalten, wie es Minister Matschie immer wieder gern tut. Wenn der Backvorgang nicht begonnen wird und der Ofen aus bleibt, fällt der Teig in sich zusammen“, gibt die Grünenpolitikerin zu bedenken. „Um Kultur lebendig zu halten, muss sie für alle erfahrbar sein und braucht kontinuierliche Unterstützung. Und: Kultur darf nicht länger auf den Status einer freiwilligen Aufgabe reduziert werden. Unsere Fraktion erwägt daher ein Kulturfördergesetz für Thüringen, welches verbindliche Rahmenbedingungen festschreibt und zudem den Wert von Kultur an sich bewusst macht“, schließt Rothe-Beinlich.
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