Kulturelle Teilhabe ist mehr als freier Eintritt in Museen

Bild zur Pressemitteilung
Die Forderung der Linksfraktion nach einem kostenfreien Eintritt für alle Kinder und Jugendlichen in Thüringer Museen sieht Astrid Rothe-Beinlich, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, nicht als Allheilmittel für die fehlende kulturelle Teilhabe. „Freier Eintritt alleine reicht nicht aus, um Kinder und Jugendliche, die eher bildungsfern aufwachsen, für den Museumsbesuch zu gewinnen. Vielleicht würden zwar mehr Kinder und Jugendliche dieses Angebot nutzen, sehr wahrscheinlich wären es aber im Wesentlichen die Kinder, die ohnehin aus kulturinteressierten Elternhäusern stammen“, kommentiert Rothe-Beinlich die Forderung der LINKEN. „Das Anliegen ist ja durchaus richtig“, gibt Rothe-Beinlich zu bedenken, „wir würden allerdings vorschlagen, den Eintritt für Schulklassen und Kindergartengruppen kostenfrei zu gestalten, um allen Kindern den Zugang zu Museen zu eröffnen. Dies könnte auch eine noch bessere Kooperation von Schule und kulturellen Einrichtungen zur Folge haben und zudem für den Unterricht oder die frühkindliche Bildung genutzt werden, allerdings braucht es dafür auch entsprechend ausgebildete MuseumpädagogInnen“, schlägt die Grünenpolitikerin vor. „Aus unserer Sicht stellt nicht nur der zu bezahlende Eintritt eine Hürde beim Zugang zu Kultur dar. Vielmehr muss der tatsächliche Museumseintritt niedrigschwelliger gestaltet werden. Wir werben daher für den Ausbau von museumspädagogischen Konzepten, einen geeigneten Einsatz neuer Medien und eine gezieltere Ansprache von Kindern und Jugendlichen“, so die bündnisgrüne Kulturpolitikerin. „Zudem fehlt in dem Vorschlag der LINKEN die Einbeziehung von Theater, Musik, Literatur und Film. Wir sehen eher die Notwendigkeit für ein ganzheitliches Programm zur Verbesserung der kulturellen Teilhabe und Bildung. Ziel muss es demnach sein, unterschiedlichste Kultureinrichtungen im Blick zu behalten“, schließt Rothe-Beinlich.