Gedenkstättenkonzept nicht im Streit zerreden

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Die bildungs- und kulturpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Astrid Rothe-Beinlich fordert eine konstruktive Kooperation aller Beteiligter im Gedenkstättenkonzept Andreasstraße.

„Der öffentlich ausgetragene Streit um den Charakter und die Ausgestaltung der Gedenkstätte Andreasstraße nützt eher den Gegnerinnen und Gegnern einer Gedenkstätte. Das sollte auch und gerade der Thüringer Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen, Frau Neubert, bewusst sein. Wir meinen, es braucht die sachliche und faire Auseinandersetzung, denn nur gemeinsam kann das Vorhaben eines lebendigen Bildungs- und Gedenkortes gelingen, der allen Beteiligten und Trägergruppen gerecht wird. Wenn das Zwischenergebnis der Ausstellungskonzeption von vielen Beteiligten kritisiert wird, so braucht es nun gemeinsame Überlegungen, wie die unterschiedlichen Interessen zusammengedacht werden können. Wir meinen, dass eine Bildungs- und Gedenkstätte Andreasstraße den Diskurs mit Zeitzeugen und deren individuellen Erfahrungen, Ausstellungen, Bildungsarbeit und den Dialog mit wissenschaftlicher Arbeit ermöglichen muss“, so Astrid Rothe-Beinlich, bildungs- und kulturpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag.

„Wichtig ist nun vor allem den langjährigen Prozess der Bemühungen aller Beteiligten um Gemeinsamkeit in der konzeptionellen Gestaltung der Bildungs- und Gedenkstätte Andreasstraße nicht aus den Augen zu verlieren und bereits erzielte Einigungen nicht einfach beiseite zu wischen. Wir fordern daher alle Beteiligten auf sich zu einigen und von Maximalforderungen abzusehen. Die Lösung des Konfliktes könne nur in einem Aufeinander zugehen bestehen. Top-Down bzw. von oben herab lasse sich ein lebendiges Gedenkstättenkonzept nicht verordnen. Von daher sehen wir hier die Landesregierung eher als Vermittler und Mediator anstatt als Entscheider, was nun gemacht werden solle“, erläutert Rothe-Beinlich, die von 1989 bis 1990 selbst etliche Wochen in der sogenannten Bürgerwache der besetzten Stasi-Zentrale zubrachte.

„Wir können nur appellieren, zu einer konstruktiven Kooperation zurückzukehren. Wenn im Februar über das Konzept entschieden werden soll, braucht es zuvorderst den ehrlichen Dialog, denn wir brauchen authentische Bildungs- und Gedenkorte, an denen BürgerInnengagement, Zivilcourage und Geschichte exemplarisch nachvollziehbar sind. Die Andreasstraße hat eine große Chance ein gutes Beispiel für einen solchen Ort zu werden. Diese Chance sollte jetzt nur genutzt werden“ so Rothe-Beinlich abschließend.

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