Einsatz von Wasserstoffzügen in Thüringen und Chancen weiterer alternativer Antriebstechnologien in bisherigen "SPNV-Dieselnetzen"

Mai Plenum

Die Umsetzung der Wasserstoffstrategie im Pilotprojekt auf der Schwarzatalbahn zwischen Rottenbach und Katzhütte gestaltet sich schwierig. Der Betriebsbeginn für die Wasserstoffzüge musste mehrfach verschoben werden. Am 20. Dezember 2021 berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), dass die Landesregierung das Projekt aufgrund von doppelt so hohen wie ursprünglich veranschlagten Betriebskosten in Höhe von 90 Millionen "auf Eis" gelegt habe.

Die Landesregierung hat daraufhin angekündigt, die weitere Entwicklung am Markt für Wasserstoffzüge beobachten zu wollen und alternativ nun auch den Einsatz von Batteriezügen im Schwarzatal und den Einsatz von emissionsfreien Zügen in Südthüringen zu prüfen.
Gleichzeitig ist festzustellen, dass sich bei der Ausschreibung von Nahverkehrsleistungen in bisherigen "Dieselnetzen" deutschlandweit in den zurückliegenden Jahren (fast) ausschließlich Batteriezüge als emissionsfreie beziehungsweise emissionsarme Antriebstechnologie durchgesetzt haben und insofern die Technologiefrage in nichtelektrifizierten Teilnetzen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) als weitgehend entschieden angesehen werden kann.

Insofern drängt sich aus meiner Sicht die Abstimmung einer mittel- bis langfristigen Elektrifizierungsstrategie (Abwägung streckenseitige oder "fahrzeugseitige Elektrifizierung") im thüringischen Eisenbahnnetz geradezu auf.

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