Zugang zu Bildung öffnet die Türen zur Welt

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Zu den heute präsentierten Ergebnissen aus der aktuellen Shell-Jugendstudie erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Die Ergebnisse der Shell-Studie beinhalten einen klaren Auftrag an die Politik: Es liegt an uns, Chancengleichheit zu gewähren, um allen Kindern, gleich welcher Herkunft, die Türen zur Welt zu öffnen. Insofern teilen wir auch die Einschätzung von Thüringens Bildungsminister Matschie, der sich erneut für gute frühkindliche Bildung und das längere gemeinsame Lernen aussprach. Allerdings muss aus unserer Sicht ein grundlegendes Umdenken in der Bildungspolitik erfolgen.“ Schon lange ist bekannt - und die aktuelle Shell-Studie bringt es erneut schmerzlich ans Licht - , dass es in kaum einem Land derart enge Zusammenhänge zwischen der sozialen Herkunft, den Bildungserfolgen der Kinder und auch deren Zukunftsaussichten gibt. „Und genau da gilt es anzusetzen. Kinder brauchen Bestätigung, Unterstützung und Motivation“, so Astrid Rothe-Beinlich weiter. „Nicht die Kinder müssen zur jeweiligen Bildungseinrichtung passen, sondern die Kitas, Schulen und weiterführenden Bildungsinstitutionen müssen sich auf die Individualität der Kinder und Jugendlichen einstellen und diese gezielt und individuell fördern. Zudem brauchen Kinder und Jugendliche neben dem Zugang zu Bildung auch eine materielle Grundsicherung, die die soziokulturelle Teilhabe am Leben sichert und somit auch den Horizont erweitert. Wer nie ins Theater gehen, Bücher lesen oder mit Freunden ins Trainingslager vom Sportverein fahren konnte, dem fehlen bestimmte Erfahrungen und schließlich auch Kompetenzen. Zudem führt materielle Armut genauso wie Bildungsarmut von Kindern und Jugendlichen zu Ausgrenzung und Vereinsamung. Kinder brauchen Liebe und sehnen sich auch danach - viele Eltern sind jedoch mit der Sorge um die Bewältigung des Alltags so mit sich beschäftigt, dass sich deren Verunsicherung auf die Kinder überträgt. Deshalb werben wir für eine Unterstützung des Lebens mit Kindern zum einen mit einer bedarfsdeckenden Grundsicherung, zum anderen aber auch durch die Eröffnung von Teilhabechancen und Zugang zu Bildung, Kultur, Musik und Sport: Zudem sind unterstützende Angebote in der Elternbildung unerlässlich“, schließt die Grünenpolitikerin.