„One race – human race“ – Grüne werben für Toleranz und Menschenwürde

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„Die jüngste Schändung einer jüdischen Gedenkstätte in Apolda macht einmal mehr deutlich, wie wichtig ein humanistisches Menschenbild, das Wissen um und die Achtung der Würde des Menschen und die Erziehung zur Toleranz und Demokratie sind. Daher ist es aus Sicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN überhaupt nicht hinnehmbar, dass im aktuellen Thüringer Lehrplan für Biologie an Gymnasien immer noch die Rassen des Menschen Gegenstand des Unterrichts in Klasse 10 sind“, so Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion. „Die unlängst auch öffentlich gewordene Kritik der GEW ist aus unserer Sicht völlig berechtigt und hat unsere volle Unterstützung. Aus wissenschaftlicher Perspektive nicht länger haltbare Thesen und die Unterteilung von Menschen nach Rassen können fatale Folgen haben, da sie suggerieren, dass der Wert der Menschen unterschiedlich bemessen werden könnte. Dabei steht im Grundgesetz: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘. Für uns gilt zudem: ‚one race – human race‘. Wir fordern daher die schnellstmögliche Überarbeitung der geltenden Lehrpläne und eine entsprechende Schulung der Lehrkräfte. Erst in zwei Jahren einen solchen Fehler korrigieren zu wollen, bedeutet, die Augen vor möglichen schwerwiegenden Folgen zu verschließen. Rassismus und Menschenverachtung sind drängende Probleme unserer Zeit und diesen gilt es sowohl mit Demokratiebildung als auch mit Fachlichkeit im Biologieunterricht zu begegnen“, fordert die Abgeordnete. „Um dazu schnellstmöglich auch im Bildungsausschuss des Landtags eine Verständigung herbeizuführen, haben wir einen Selbstbefassungsantrag zu dieser Problematik eingebracht. Wir wollen von der Landesregierung wissen, wie es dazu kam, dass die Behandlung des Themas ‚Die Rassen der Menschen‘ überhaupt in den Lehrplan aufgenommen konnte und nach welchem inhaltlichen und zeitlichen Verfahren eine Überarbeitung der Lehrpläne erfolgen wird“, schließt Rothe-Beinlich.