Fördern statt Sitzenbleiben – Auf den Inhalt und das Wie kommt es an!

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„Die Vorstellung, dass Sitzenbleiben in der Schule eine sinnvolle pädagogische Maßnahme sei, ist seit Jahren wissenschaftlich widerlegt. Alle Studien und Untersuchungen in dieser Frage zeigen vielmehr, dass Klassenwiederholungen keine nachhaltige Verbesserung der schulischen Leistungen bewirken. Im Gegenteil: Langfristig führt diese Maßnahme eher zu noch schlechteren Ergebnissen bei den betroffenen SchülerInnen. Trotzdem werden in Thüringen jedes Jahr ca. 3.500 Schülerinnen und Schüler nicht in die nächste Klassenstufe versetzt. Das ist nicht nur pädagogisch fragwürdig, sondern kostet den Freistaat auch jedes Jahr mehr als 20 Millionen Euro“, so Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Wir haben deshalb für die in der nächsten Woche stattfindende Plenarsitzung einen Antrag eingereicht, der die Landesregierung auffordert, spätestens 2012 endlich Schluss zu machen mit den vielen Warteschleifen im Schulsystem. Die auf diesem Wege eingesparten Mittel sollen vielmehr für die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden. Fakt ist nämlich, dass die Qualität des Unterrichts und die individuelle Förderung maßgeblich über den Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen entscheiden“, fasst Rothe-Beinlich die Forderung der Bündnisgrünen zusammen. „Mit dem Leitsatz: ‚Kein Kind soll zurückbleiben‘ muss in Thüringen endlich ernst gemacht werden! Dass man auf Klassenwiederholungen verzichten und durch individuelle Förderung ein chancengerechtes und leistungsstarkes Schulsystem erreichen kann, sehen wir in zahlreichen anderen Ländern. Die Pisa-Ergebnisse der letzten Jahre weisen darauf hin, dass bessere Bildungsergebnisse dort sind, wo das Augenmerk eher auf individueller Förderung statt auf Auslese und Notenwahn liegt“, so die grüne Bildungspolitikerin Rothe-Beinlich weiter. „Wir sind gespannt, ob es im Thüringer Landtag möglich ist, jenseits von Schulstrukturdebatten, schnell wirksame inhaltliche Verbesserungen für die Schülerinnen und Schüler zu erreichen“, Rothe-Beinlich abschließend, die um breite Unterstützung für ihren Vorstoß wirbt.