Besser spät als nie

Tomaten

Anja Siegesmund, gesundheitspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, kritisiert die späte Einrichtung der „Servicestelle Ernährung für Kinder und Familien“ in Thüringen

„Das Engagement des Ministeriums im Bereich Kitaverpflegung hätte schon viel früher erfolgen müssen. Jetzt die Stiftung FamilienSinn heranzuziehen, nachdem schon lange viele Experten und Studien auf die mangelnde Qualität auf den Tellern von Kindergartenkindern hingewiesen haben, ist ein Schnellschuss ohne Überlegungen und schmeckt sehr nach Wahlkampf.“

„Schon früh in dieser Legislatur haben wir Grüne auf die vielschichtige Problematik hingewiesen. Unsere Kleinen Anfragen zu Adipositas, Überwicht und Kindergesundheit werden nun ergänzt durch eine weitere Anfrage zur gesunden Verpflegung in Kitas und Schulen in Thüringen. Wir wollen genau wissen, wie das Land Einrichtungen berät, die Kinder und Jugendliche in Thüringen verpflegen und welche Gesamtausrichtung es gibt“, so Siegesmund weiter.

„Wir fordern ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept, welches gesunde Ernährung, die Schaffung von Bewegungsräumen im Alltag und eine professionelle Beratung der Einrichtungen in den Vordergrund stellt. Andere Bundesländer sind da wieder einmal schon viel weiter“, so Siegesmund abschließend.

Hintergrund:

Die Mehrheit aller Kita-Kinder nimmt die Verpflegung in der jeweiligen Kita in Anspruch. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung gibt es in Kitas in Deutschland tendenziell zu viel Fleischprodukte, zu wenig Obst und Gemüse und keine verbindlichen Qualitätsstandards. Besonders die ausgewogene Ernährung scheint mangelhaft zu sein. Die Mittagsverpflegung entspricht laut dieser Studie nur in jeder dritten Kita anerkannten Standards. Nur zwölf Prozent der Kitas reichen den Kindern genügend Obst, lediglich 19 Prozent ausreichend häufig Salat oder Rohkost.