Grüne: Fracking – nein, aber!

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Dr. Frank Augsten: Wir werden mit aller Kraft versuchen, Erdgasgewinnung mittels der umweltriskanten Fracking-Technologie zu verhindern. Aber wir haben eine Energiewende zu gestalten! Nach monatelangen Beratungen haben die Thüringer Koalitionsfraktionen CDU und SPD am 12. Dezember 2012 einen Fracking-kritischen Antrag eingebracht und verabschiedet. Sie haben damit genau das aufgegriffen, was die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bereits in ihrem Antrag vom März dieses Jahres gefordert haben. „Wir freuen uns darüber, dass die CDU beim Fracking auf unsere kritische Position eingeschwenkt ist. Der Koalitionspartner SPD war da von Anfang an auf unserer Seite“, so der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Frank Augsten: „Es gibt allerdings vor allem bei Bürgerinitiativen und Umweltverbänden viel Unverständnis darüber, dass wir uns nicht der Forderung der LINKEN nach einem absoluten Fracking-Verbot angeschlossen haben.“ „Fachlich sind wir sehr nahe bei den LINKEN: Denn mit einem Verbot giftiger und wassergefährdender Substanzen allein wird Fracking nicht ungefährlich. Die Behandlung von Abwässern (sogenannte Flowback), die radioaktives Material und Schwermetalle aus tiefen Schichten an die Erdoberfläche bringen, ist ebenso ein Problem wie das Durchstoßen ursprünglich wasserundurchlässiger Erdschichten“, so Augsten weiter. „Aber ein absolutes Verbot der Gewinnung von unkonventionellem Erdgas, wie die LINKE es fordert, wollen und können wir zum derzeitigen Zeitpunkt angesichts der gewaltigen Aufgaben im Rahmen der Energiewende nicht unterstützen. Selbstverständlich setzen wir dabei auf 100 Prozent Erneuerbare Energien. Aber es kann sein, dass wir uns auf dem Weg dahin zwischen mehreren Übeln (Verlängerung AKW-Laufzeiten, neue Kohlekraftwerke oder unkonventionelles Erdgas) entscheiden müssen. Wir werden alles daran setzen, dass wir auf das für uns kleinere Übel verzichten können.“ Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat trotz der abweichenden Auffassungen Verständnis für die Haltung der Bürgerinitiativen und Umweltverbände. „Die Bürgerinitiativen und Umweltverbände leisten beim Widerstand gegen Fracking hervorragende Arbeit. Sie stellen das notwendige Gegengewicht zu den politischen Kräften dar, die mit Fracking offensichtlich kein Problem haben“, erklärt Augsten angesichts des Agierens von CDU und FDP im Deutschen Bundestag. „Wir, als Partei und als Fraktion, haben aber eine Verantwortung für ein Gesamtprojekt ‚Energiewende‘ und werden für dieses auch in Haftung genommen.“
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