Vielleicht nicht charmant, aber einzigartig wirkungsvoll

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Zur Zwischenbilanz der Telekom bezüglich der Einführung einer Frauenquote erklärt Astrid Rothe-Beinlich, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag und im Bundesvorstand: „Die Quote scheint zwar auf den ersten Blick nicht charmant, erweist sich aber als nahezu einzigartig wirkungsvoll. Wir hoffen, dass sich diese Erfolgsgeschichte mit Blick auf die Gleichstellung von Frauen auch im Thüringer Landtag verfängt und sich in Zustimmung zu unserem Antrag verwandeln lässt, mit dem wir für verbindliche Frauenquoten in Aufsichtsräten werben.“ In der Zwischenbilanz der Telekom heißt es: Der Frauenanteil bei den Neueinstellungen von Führungskräften stieg seit Anfang des Jahres von 33 auf 52 Prozent. Auch die Männer profitieren: Der Anteil der Männer, die Elternzeit in Anspruch nehmen, stieg um etwa 40 Prozent. „Nicht zuletzt der Vorstoß der EU-Kommissarin Reding für verbindliche Frauenquoten in der Wirtschaft steht für ein Umdenken auf unterschiedlichsten Ebenen“, so Astrid Rothe-Beinlich weiter, und betont: „Auch die letzte DIW-Studie vom Juli 2010 brachte zutage: Es bringt nichts, sich in Sachen Gleichstellung auf den guten Willen der Wirtschaft zu verlassen. Die zwischen Politik und Wirtschaft vereinbarte Selbstverpflichtung greift nicht. Im Gegenteil: die Anzahl der Frauen in Führungspositionen geht zurück und der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern im Management beträgt überdurchschnittliche 28 Prozent. Andere europäische Länder haben es erfolgreich vorgemacht: Durch klare Quoten mit harten Sanktionen ist der Frauenanteil beispielsweise in norwegischen Konzernen auf über 40 Prozent gestiegen, zum wirtschaftlichen Vorteil der Unternehmen und auch der Chancengerechtigkeit in der Gesellschaft. Auch Thüringen sollte sich daher künftig für Quoten entscheiden, auch um die Potenziale vieler gut ausgebildeter Frauen nicht länger ungenutzt zu vergeuden.“