Equal Pay Day 2016

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Der Equal Pay Day wird in diesem Jahr unter dem Motto „Berufe mit Zukunft“ am 19. März begangen. Am Rande des Landtags-Plenums haben Vertreterinnen und Vertreter der rot-rot-grünen Regierungskoalition zusammen mit dem DGB und dem Landesfrauenrat bei einer gemeinsamen symbolischen Aktion auf die nach wie vor ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam gemacht. Gefordert wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die durchschnittliche Entgeltlücke von fast 22 Prozent in Deutschland endlich zu schließen.

Die gleichstellungs- und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Karola Stange, betont, dass zu den Berufen mit Zukunft vor allem auch die sogenannten Care-Berufe, also Berufe in der Erziehung und Pflege gehören, und sagt: „Es ist nicht hinnehmbar und zeugt von geringer gesellschaftlicher Wertschätzung gegenüber den frauentypischen Dienstleistungsberufen, dass gerade die Frauen, die diese Arbeit im Wesentlichen tragen, eklatant weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Dabei gewinnt diese anspruchsvolle Tätigkeit in einer immer älter werdenden Gesellschaft weiter an Bedeutung.“ Die LINKE-Politikerin fordert in diesem Zusammenhang erneut ein Entgeltgleichheitsgesetz auf Bundesebene, „das schon lange vorliegen sollte“.

Diana Lehmann, die Sprecherin für Gleichstellung der SPD-Landtagsfraktion, verweist darauf, dass vor allem Frauen von unfreiwilliger Teilzeit und Niedriglöhnen betroffen sind. „Deshalb haben auch insbesondere Frauen von der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes profitiert. Wenn wir für eine höhere Tarifbindung und eine spürbare Anhebung der Löhne in diesen Bereichen streiten, dann kämpfen wir auch immer um die Gleichstellung von Frauen und Männern. Dabei müssen wir immer auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Blick nehmen. Das Thema geht alle an. Vor allem Unternehmen sollten ihre Unternehmenskultur entsprechend prägen, wenn sie in der Zukunft auch für weibliche Fachkräfte attraktiv sein wollen.“

Babett Pfefferlein, gleichstellungs- und arbeitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, ergänzt: „Wir wollen, dass Frauen endlich den gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen. Um den Jahresverdienst eines Mannes zu erreichen, der eine gleichwertige Arbeit ausübt, müssen Frauen 79 Tage länger arbeiten. Damit befindet sich Deutschland auf einem der letzten Plätze im europäischen Vergleich. Das muss sich endlich ändern. Hinzu kommt, dass die Bereiche, in denen überwiegend Frauen arbeiten, deutlich schlechter entlohnt werden als typisch männliche Berufe. Pflege, Erziehung oder Kinderbetreuung sind für unsere Gesellschaft extrem wichtige Aufgaben. Wir wollen, dass sie endlich gerecht entlohnt werden."

Abschließend verweisen die Vertreterinnen der Koalitionsfraktionen auf den rot-rot-grünen Koalitionsvertrag, in dem die „richtige Ausgestaltung der Arbeitsmarktpolitik“ als ein „wichtiges Instrument zur Frauenförderung und Geschlechtergleichstellung und der Durchsetzung von Equal Pay“ bezeichnet wird und die „Unterstützung der positiven Entwicklung der Beschäftigungsquote von Frauen“ als Aufgabe formuliert ist.

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