Schul- und Komplementärmedizin sind kein Widerspruch

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Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nimmt an der morgigen Veranstaltungsreihe „Weimarer Gespräche zum Gesundheitswesen: Naturheilkunde und Alternativmedizin in Thüringen“ im Weimarer Dorint Hotel teil. „Der derzeitige Fokus des Gesundheitswesens liegt zu stark auf der Schulmedizin. Wir Grüne stehen jedoch für einen stärker auf die PatientInnen orientierten Versorgungsansatz. Deswegen sehen wir die Schul- und Komplementärmedizin nicht als Widerspruch, sondern als sinnvolle Ergänzung. Der steigende Zuspruch zur Naturheilkunde und zur Alternativmedizin zeigt, dass die PatientInnen sich bei bestimmten Krankheitsbildern nicht nur auf die klassische Behandlung verlassen wollen. Das ist eine gute Entwicklung. Gleichzeitig müssen aber Arzneimittel der Pharmaindustrie wie auch komplementärmedizinische Behandlungen auf ihre Evidenz nachgewiesen werden. Das erfordert auch eine Intensivierung der Versorgungsforschung, was wir bereits seit Jahren fordern“, so Anja Siegesmund. Die Gesundheitspolitikerin sieht in der Komplementärmedizin auch eine mögliche Antwort, die stetig ansteigenden Gesundheitskosten zu senken. „Das Kosten-Nutzen-Potenzial der Komplementärmedizin ist noch lange nicht ausgeschöpft. Deswegen lehne ich auch undifferenzierte Angriffe auf die Leistungen der Krankenkassen, beispielsweise im Bereich der Homöopathie, ab. PatientInnen sollen selbst entscheiden.“ Siegesmund weist darauf hin, dass von den knapp 30 Milliarden Euro, die die gesetzliche Krankenversicherung 2009 für Arzneimittel verwendet hat, gerade einmal 25 Millionen auf homöopathische Mittel entfielen.

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