Halbherziges Agieren Thüringens

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Vor gut einem Jahr startete das EU-Schulobstprogramm in Thüringen. Bereits in der ersten Bewerbungsphase war abzusehen, dass die zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichen werden. Weder konnten sich nicht alle interessierten Schulen nach ihren Vorstellungen mit Obst und Gemüse versorgen, noch kann von einer flächendeckenden Bereitstellung gesprochen werden. Während diejenigen, die in den Genuss des Programms kamen, voll des Lobes sind, haben zusätzlich viele Schulen, die bisher nicht teilgenommen haben, Interesse bekundet. „Anstatt dieses erfolgreiche Projekt mit Schuljahresbeginn wieder anlaufen zu lassen und bisher leer ausgegangene Schulen mit in das Programm aufzunehmen, müssen Schulkinder wohl bis zum Abschluss der Haushaltsverhandlungen Ende des Jahres auf kostenloses Obst und Gemüse verzichten“, erklärt dazu der agrarpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, Dr. Frank Augsten. „Auch so kann man ein ebenso wichtiges wie wertvolles Projekt in den Sand setzen.“ Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verweist in diesem Zusammenhang auf die ernährungsbedingten Probleme gerade im Grundschulalter, die sich nicht nur auf die aktuellen schulischen Leistungen, sondern auch auf die gesamte Entwicklung der Persönlichkeit bis in das Erwachsenenalter hinein auswirken. Die Europäische Union hat dies erkannt und stellt im Rahmen des Programms erhebliche Mittel für die Gesundheitsprophylaxe von Schülerinnen und Schülern bereit. „Wir hätten uns im Interesse der Kinder einen nahtlosen Übergang des Schulobstprogramms in das Schuljahr gewünscht, schließlich ist der Landesregierung sicher nicht entgangen, dass Schul- und Haushaltsjahr nicht übereinstimmen“, so Augsten weiter. „Auch für die von der EHEC-Krise betroffenen einheimischen Gemüsebaubetriebe hätte das Schulobstprogramm eine gute Absatzmöglichkeit sein können.“ Die Fraktion hat zur Klärung dieser und anderer offener Fragen rund um die Umsetzung des EU-Schulobstprogramms eine Anfrage an die Landesregierung gestellt und wird die Problematik auch im Plenum thematisieren.