Häusliche Pflege braucht mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung – aber dabei darf es nicht bleiben!

Pflegende Hände

Heute startet, erstmalig in Thüringen, die Woche der pflegenden Angehörigen. Bis zum 11. Juli finden landesweit mehr als 34 Informationsveranstaltungen und Austauschmöglichkeiten von Initiativen pflegender Angehöriger statt. Babett Pfefferlein, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, begrüßt die Aktion:

„Wer für pflegebedürftige Menschen Verantwortung übernimmt, hat unseren Respekt, Unterstützung und Wertschätzung verdient. Angehörige leisten in der Pflege unschätzbare Dienste. Mit der Aktionswoche auch in Thüringen den Blick auf ebendiese zu richten und auf die damit verbundenen Themen aufmerksam zu machen, kann ich nur begrüßen. Allein in Thüringen werden rund 110.000 Pflegebedürftige, über 80 Prozent aller Pflegebedürftigen, im häuslichen Umfeld von Angehörigen betreut. Häusliche Pflege braucht mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung – aber dabei darf es nicht bleiben. Wir brauchen mutige und ganzheitliche Lösungen für eine zukunftsfeste Pflege."

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen auf Bundesebene für die Pflege von Angehörigen eine finanzielle Unterstützung nach dem Vorbild des Elterngeldes einführen. Diese „Pflegezeit Plus“ soll eine bis zu dreimonatige, bezahlte Freistellung ermöglichen und auch eine Reduzierung der Arbeitszeit für einen Zeitraum von maximal drei Jahren finanziell abfedern.

Pfefferlein dazu: „Das derzeitige gesetzliche Instrument eines zinslosen Darlehens ist als finanzielle Unterstützung für Pflegende praktisch unwirksam. Es wird viel zu selten genutzt und geht am Bedarf der meisten pflegenden Angehörigen vorbei. Weil Pflege und Beruf nur schwer unter einen Hut zu bringen sind, brauchen wir eine verlässliche finanzielle Unterstützung. Außerdem müssen die Angebote der Beratung und Information ebenso wie Möglichkeiten der flexiblen Tages- und Nachtpflege sowie Hol- und Bringdienste ausgebaut werden.“

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