Equal Pay Day markiert Lohngerechtigkeit

Geld

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Aktuell beträgt der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied in Deutschland 21 Prozent. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage - damit fällt der Equal Pay Day in diesem Jahr auf den morgigen 18. März. Angesichts der bestehenden Lohnungerechtigkeit erklären die gleichstellungs- und frauenpolitischen Sprecherinnen der rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen, Karola Stange (DIE LINKE), Diana Lehmann (SPD) und Babett Pfefferlein (Bündnis 90/DIE GRÜNEN):
 
Karola Stange, gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Wie der Internationale Frauentag ist auch der Equal Pay Day ein Tag, der uns jedes Jahr mit Nachdruck erinnert, welche Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern noch immer bestehen. Und für deren Lösung sich auch an allen anderen Tagen im Jahr eingesetzt werden muss. Die Gründe für die Lohnlücke sind vielfältig und ebenso vielfältig müssen daher die Ansätze sein, sie zu schließen. Vor allem das bestehende Rollenbild und die Sozialisation anhand von Geschlechterstereotypen beeinflussen die Berufswahl von Frauen und führen zu einer Unterrepräsentanz, zum Beispiel in Technik und Naturwissenschaften. In den so genannten ‚Frauenberufen‘, zum Beispiel in der Pflege und Sorge ist das Lohnniveau extrem niedrig. Außerdem sind es meist Frauen, die ihre Erwerbsarbeit aufgrund von Erziehung oder Pflege unterbrechen oder verringern. Der Karriereknick durch Familiengründung ist für Frauen ein immer noch bestehendes Problem und hat weitreichende finanzielle Folgen bis hin zur Rentenhöhe.“
 
Diana Lehmann, Gleichstellungspolitikerin der SPD-Fraktion: „Gleiche Bezahlung ist essentiell für unsere, für eine moderne Gesellschaft! Denn es ist noch immer so, dass Frauen öffentlich auf die Einkommensunterschiede hinweisen müssen. Wir sind noch immer nicht an dem Punkt, wo gleiche Bezahlung und gerechte Löhne in der Breite angekommen sind. Deshalb möchte ich alle Frauen auffordern, sich in Gewerkschaften, Parteien oder anderen Verbänden für ihre Interessen einzusetzen und für Tarifverträge und gerechte Löhne zu kämpfen.“
 
Dazu Babett Pfefferlein, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Viele Frauen erlernen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit oder in Minijobs. Sogar, wenn Frauen und Männer in der gleichen Branche, in der gleichen Position gleich viel arbeiten, gibt es in Deutschland noch eine Lohnlücke von sechs Prozent. Wir haben ein massives Gleichstellungsproblem – und das gesamtgesellschaftlich. Wir müssen hier energischer ein Bewusstsein für die Problematik schaffen, müssen sensibilisieren und wir brauchen einen gesetzlichen Rahmen, der Lohngerechtigkeit garantiert. In Island und Frankreich geht es doch auch.“