Fördern statt Sitzenbleiben

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Klassenwiederholungen sind fester Bestandteil im Thüringer Schulsystem. Der Glaube, dass Klassenwiederholung bzw. Sitzenbleiben eine sinnvolle erzieherische Maßnahme ist und dass Nichtversetzung als Ansporn für mehr Leistung wirkt und daher bei dem Repetenten zu besseren Lernerfolgen führt, ist durch eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien widerlegt worden. Klassenwiederholungen führen also weder bei den sitzengebliebenen Schülerinnen und Schülern zu einer Verbesserung ihrer kognitiven Entwicklung, noch profitieren die im ursprünglichen Klassenverband verbliebenen Schülerinnen und Schüler. Klassenwiederholungen sind daher als unwirksame und zudem teure Maßnahme in den deutschen Schulsystemen anzusehen. Die Pisa-Studien aus den Jahren 2000, 2003 und 2006 zeigen, dass Länder, die weniger auf Sitzenbleiben, dafür mehr auf individuelle Förderung setzen, deutlich bessere Lernergebnisse erzielen. Die finanziellen Mittel für Klassenwiederholungen in Thüringen belaufen sich Schätzungen zufolge auf ca. 23 Millionen Euro pro Jahr. Bei einer landesweiten Abschaffung sollen diese Mittel zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler verwendet werden. Der vollständige Antrag ist als pdf-Datei auf dieser Seite einsehbar.