SüdLink-Debatte: Energieeinsparung und regionale Energiewende statt Zerstörung sensibler Thüringer Naturlandschaften

Bild zur Pressemitteilung

Zur heutigen Diskussion über den Antrag „Thüringen durch SuedLink-Trassenverlauf nicht zusätzlich benachteiligen“ im Thüringer Landtag erklärt der energiepolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Roberto Kobelt:

„Die geplante Stromleitung SuedLink widerspricht in vielen Punkten unseren grünen Vorstellungen einer regionalen Energiewende hin zu 100 Prozent erneuerbaren Energien. Die künftigen Szenarien der Bundesnetzagentur und der Übertragungsnetzbetreiber mit einer steigenden Zunahme des Stromverbrauchs stellen uns nicht zufrieden“, kritisiert Kobelt das Vorhaben SuedLink.

„Wir setzen dagegen auf schnellere Erfolge bei Energieeinsparung und Energieeffizienz sowie auf eine Flexibilisierung der Stromnachfrage und eine innovative Speicherentwicklung. Das reduziert die Netzbelastungen und vermeidet einen zu hohen Netzausbau. Voraussetzung dafür ist, dass das politisch gewollt sein muss. Dafür werden wir uns in den kommenden Monaten intensiv einsetzen“, macht Kobelt seine Haltung deutlich.

Kritik übt Kobelt zudem an dem geplanten Trassenverlauf des SuedLink durch Westthüringen. „Geradlinigkeitsgrundsatz und Bündelungsvorrang können am besten im Bereich der Autobahn A7 realisiert werden. Die Belastung bisher weniger gestörter Naturlandschaften zwischen Eichsfeld, Hainich, Thüringer Wald und Rhön ist aus Sicht Thüringens ein schwerer Schlag gegen die Entwicklung einer ganzen Region. Projekte wie der künftige Urwaldpfad zwischen Hainich, Hainleite-Possen und Hoher Schrecke oder die Entwicklung des Grünen Bandes zum Nationalen Naturmonument geraten damit in Gefahr“, warnt der bündnisgrüne Parlamentarier.

„Thüringen kann Vorreiter einer regionalen Energiewende werden und gleichzeitig Musterland im Naturschutz sein. Dafür brauchen wir aber jetzt eine starke und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Behörden von Kommunen, Landkreisen, der Landesregierung und dem Landtag, um bestehende Widerstände gegen die Trasse klar zu benennen“, schließt Kobelt.

Schlagworte