Energiewende verschlafen

© Bosch Solar Energy AG

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Morgen beginnt in Erfurt die Umweltministerkonferenz. Zu den Äußerungen des Thüringer Umweltministers Jürgen Reinholz im Vorfeld stellt Dirk Adams, energiepolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen, fest:

„Minister Reinholz ist leider immer noch nicht in der Energiewendewelt von heute angekommen. Die Frage, ob der Ausbau der erneuerbaren Energien oder der Umbau unseres Stromnetzes vorgezogen werden soll, stellt sich schlichtweg nicht. Denn den Ausbau erneuerbarer Energien jetzt noch weiter zu bremsen, heißt, die Gesamtentwicklung deutlich teurer zu machen, die regionale Wertschöpfung und die industriepolitische Vorreiterrolle Deutschlands aufs Spiel zu setzen.“

„Die Energiewende wird vor allem dann preiswert und kostenoptimal, wenn wir sie bevorzugt dezentral umsetzen“, so der Grünenpolitiker weiter. „Das heißt, dass wir unsere Potenziale zur Energiegewinnung aus Wind und Sonne in Thüringen stärker als bisher nutzen müssen. Energiewende konkret bedeutet, dass wir endlich die Stagnation der letzten Jahre beim Windkraftausbau im Freistaat beenden und die Blockaden zu einer größeren Beteiligung der Kommunen, Gemeinden, Bürgerinnen und Bürger bei der Standortplanung auflösen.“

„Die amtierende Landesregierung schafft wieder einmal die Rolle rückwärts und senkt im jetzigen, zweiten Entwurf des Landesentwicklungsplans (LEP 2025) die Zielvorgaben für den Ausbau erneuerbarer Energien in Thüringen. Mit diesem Armutszeugnis an Taktiererei verschläft die Landesregierung die Energiewende und verspielt eine ernst zu nehmende Stimme für Thüringen bei der Reform des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG)“, stellt Adams abschließend fest.