Thüringen erstes Bundesland mit Drug-Checking-Pilotprojekt

Drogen auf Löffel

In Thüringen ist das Drug-Checking-Pilotprojekt „SubCheck“ der Suchthilfe in Thüringen (SiT) erfolgreich angelaufen und wurde heute vom Gesundheitsministerium und dem SiT in einer Pressekonferenz vorgestellt. Babett Pfefferlein, gesundheitspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, hebt hervor: „Wir sind nun in Thüringen den anderen deutschen Bundesländern in Sachen Drug-Checking ein ganzes Stück voraus und brechen mit dem Projekt der Suchthilfe Thüringen endlich den bundesdeutschen Drug-Checking-Stillstand. Schon seit Mitte Juli begannen die „Drogerie“ mit dem Safer-Nightlife- Projekt der SiT und dem Kooperationspartner „miraculix“ Drug-Checking Einsätze im Thüringer Nachtleben.“

Die Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzt sich seit Jahren vehement für die Einführung des Drug-Checkings in Thüringen ein und forderte wiederholt die Bereitstellung entsprechender Gelder im Haushalt des TMASGFF.

„Die ersten Einsätze sind erfolgreich gefahren und haben gezeigt: Das Interesse an Drug-Checking innerhalb der Zielgruppe ist groß, denn niemand will sich mit dem eigenen Konsumverhalten aktiv schädigen. Deshalb verwundert es nicht, dass sich einige Konsument*innen nach der Analyse und einem niedrigschwellig angelegten Beratungsgespräch gegen den Konsum der jeweiligen Substanz entschieden haben. Denn nur mit dem Wissen, wie sich eine Droge wirklich zusammensetzt, welche Streckstoffe enthalten sind und was das in Bezug auf Wirkung und Wechselwirkung bedeutet, lassen sich gesundheitsbewusste Entscheidungen treffen. Beim Drug-Checking geht es genau darum: Psychotrope Substanzen werden auf ihre Zusammensetzung und Konzentration analysiert, sodass dadurch ein risikoarmer Konsum gewährleistet werden kann. Das Beratungsgespräch unterstützt dabei, sich kritisch mit dem eigenen Konsum psychotroper Substanzen auseinandersetzen. Dass das Konzept greift, zeigen die Erfolge während dieser ersten Einsätze: So konnten bereits mögliche Überdosierungen und Notfälle verhindert werden“, so Pfefferlein weiter.

„Wir werden uns als Fraktion nach diesem so erfolgreichen Start weiterhin dafür einsetzen, dass die Drug-Checking-Angebote nachhaltiger werden, also effektiv und flächendeckend ausgestaltet und verbreitet werden“, kündigt die Gesundheitspolitikerin das weitere Vorgehen an.

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