Heute hat der Thüringer Landtag das wegweisende Gesetz zur Errichtung eines Nationalen Naturmonuments am Grünen Band beschlossen. Dazu erklären die naturschutzpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen:
Tilo Kummer, Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Mit unserem Gesetz wird das ‚Grüne Band Thüringen‘ als ein Nationales Naturmonument ausgewiesen, womit der hohen geschichtlichen und naturschutzfachlichen Bedeutung des ‚Grünen Bandes‘ Rechnung getragen wird. Thüringen hat daran immerhin einen Anteil von 763 Kilometern. Besonders wichtig ist hervorzuheben, dass Gemeinden im ‚Grünen Band‘ das Recht eingeräumt wird, einen neuen Bebauungsplan zu erstellen, wenn dabei Biotopverbund und Erinnerungskultur berücksichtigt werden. Damit ermöglichen wir den Gemeinden, sich auch künftig nach ihren Vorstellungen zu entwickeln.“
Dagmar Becker für die SPD-Fraktion: „Mit diesem Gesetz und den im Thüringer Landtag vorgenommenen Änderungen sind wir europaweiter Vorreiter bei der Unterschutzstellung des Grünen Bandes, das sich an der ehemaligen innerdeutschen Grenze entwickelt hat. Dabei ist uns nicht nur der Naturschutzaspekt wichtig gewesen, sondern es ist uns auch gelungen, die Erinnerungskultur am ehemaligen Todesstreifen auf die gleiche Stufe zu heben, wovon perspektivisch auch die Grenzlandmuseen, Gedenkorte und Gedenkstätten profitieren werden. Das haben wir auch der vorbildlichen Zusammenarbeit mit dem Gemeinde- und Städtebund und einigen der betroffenen Bürgermeister zu verdanken, die ich so bisher noch nicht erlebt hatte und für die ich mich herzlich bedanke.“
Roberto Kobelt für die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Ich bin sehr froh, dass wir heute das Grüne Band per Gesetz in den Status eines Nationalen Naturmonument erheben konnten. Das ist mehr als ein Status, denn es bietet sich die einmalige Chance, die ehemalige innerdeutsche Grenze zu einer Entwicklungsregion für Mensch und Natur zu machen. Thüringen ist damit bei der Verbindung von Erinnerungskultur und Natur deutschlandweit Vorreiter. Dazu haben viele konstruktive Gespräche in Ausschüssen, Anhörungen und Dialogveranstaltungen mit Verbänden, Kommunen sowie Einzelpersonen beigetragen. Und das Gespräch geht weiter, denn in den kommenden fünf Jahren wird ein Pflege-, Entwicklungs- und Informationsplan erarbeitet, der den unterschiedlichen Interessen gerecht werden soll.“