Tierwohl und industrielle Landwirtschaft passen nicht zusammen

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Auch, wenn sich dank des kontinuierlichen Drucks von Tierschutzorganisationen, Verbrauchern und Verbraucherinnen Verbesserungen in der konventionellen Tierhaltung abzeichnen, ist Roberto Kobelt, Sprecher für Landwirtschaft in der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen, davon überzeugt, dass eine tiergerechte Haltung nur möglich ist, wenn ökologische Standards Grundlage der gesamten Landwirtschaft werden.

„Wir brauchen nicht nur strengere Kontrollen und flexiblere Lösungen für die Kastenstände bei Schweinen, sondern generell mehr Platz und Auslauf für die Tiere“, so der Landwirtschaftspolitiker. „Zur nachhaltigen Tierhaltung gehört zudem immer ausreichend landwirtschaftliche Fläche, um die Futtermittel zu großen Teilen im eigenen Betrieb und ohne den Einsatz von Gentechnik und Pestiziden erzeugen zu können. Alles andere wäre Industrialisierung und Massentierhaltung.“

„Der Antibiotikaeinsatz kann nur gesenkt werden, wenn die Tiere wieder widerstandsfähiger werden und nicht jeder Keim gleich ganze Bestände gefährdet. Dies kann durch Stroh- statt Spaltenböden, Freiland- und artgerechte Gruppenhaltung erreicht werden. Im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher benötigen wir zudem deutlich mehr Transparenz beim Einsatz von Antibiotika und dessen spürbare Reduzierung. Wir werden deshalb weiter die Haltungsbedingungen streng kontrollieren und den notwendigen Druck aufrecht erhalten“, so der Abgeordnete.

„Um der ökologischen Tierhaltung, und damit dem Wunsch vieler Kundinnen und Kunden, wieder schrittweise näher zu kommen, hat Rot-Rot-Grün im Landtag mit dem Beschluss des Antrages ‚Ökologischen Landbau in Thüringen stärken‘ die Grundlage für eine verbesserte Vermarktung von hochqualitativen ökologischen Produkten gelegt. Denn die Entwicklung am Markt, vor allem auch in anderen Ländern zeigt, dass die Menschen gerne bereit sind, mehr für ihre Nahrungsmittel auszugeben, wenn sie sich sicher sein können, dass ihr Geld auch bei den verantwortungsvoll arbeitenden Landwirten und ihren Tieren ankommt. In dem Antrag ist außerdem das Ziel festgeschrieben, den Ökolandbau von derzeit vier auf zehn Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche bis 2020 auszuweiten“, so Roberto Kobelt abschließend.

Den Beschluss des Landtages finden Sie hier: http://www.parldok.thueringen.de/parldok/tcl/PDDocView.tcl?mode=get&LP=6&DokNum=826&DokArt=Drs